文摘
Die Abrechnungsdaten der deutschen Akutkrankenhäuser, die von den Forschungsdatenzentren der statistischen Ämter des Bundes und der Länder als Fallpauschalenbezogene Krankenhausstatistik (DRG-Statistik) bereit gestellt werden, werden zunehmend als Datenquelle für die Versorgungsforschung genutzt. Krankenhäuser sind in diesen Daten über das Institutionskennzeichen (IK) unterscheidbar. Das IK kennzeichnet jedoch primär eine abrechnende Einheit und muss nicht unbedingt gleichbedeutend mit einem Krankenhaus oder Krankenhausstandort sein. Um die Richtung und das Ausmaß möglicher Verzerrungen in krankenhausbezogenen Analysen zu untersuchen, wurde in dieser Arbeit die Kontinuität der Institutionskennzeichen anhand einer Quer- und Längsschnittanalyse, sowie im Abgleich mit anderen Statistiken überprüft.MethodeIn den Mikrodaten der DRG-Statistik wurde jeweils für die Datenjahre 2005 bis 2013 die jährliche Anzahl der Institutionskennzeichen im Datensatz ermittelt und mit der Erhebungsstatistik „Grunddaten der Krankenhäuser“ verglichen. Anschließend wurde die zeitliche Kontinuität der Institutionskennzeichen im Verlauf untersucht. Dafür wurden die Institutionskennzeichen in Verlaufskohorten eingeteilt.ErgebnisseIm Jahr 2013 wurden 175 Institutionskennzeichen (IK) weniger beobachtet als im Jahr 2005 (1.725 vs. 1.550 IK). Bezogen auf die Fallzahlgrößenklasse entfiel der Rückgang der Institutionskennzeichen auf kleine und mittlere Anbieter. Der Vergleich mit der Erhebungsstatistik „Grunddaten der Krankenhäuser“ zeigte, dass darin die Anzahl der allgemeinen Krankenhäuser etwas höher war, als die der Institutionskennzeichen in den DRG-Daten (z.B. im Jahr 2013 1.668 allgemeine Krankenhäuser vs. 1.550 IK). In der Längsschnittbetrachtung wurde beobachtet, dass der überwiegende Anteil der Institutionskennzeichen im Beobachtungszeitraum fortbesteht, während etwa ein Fünftel nicht kontinuierlich vorhanden ist.SchlussfolgerungDie Abgrenzung der Krankenhäuser über das Institutionskennzeichen führt in der Querschnittsbetrachtung tendenziell zu einer Unterschätzung der Anzahl der Krankenhäuser bei gleichzeitiger Überschätzung der Fallzahl pro Krankenhaus. Diskontinuitäten im zeitlichen Verlauf können die Nachverfolgung von Krankenhauskohorten beeinträchtigen. Bei krankenhausbezogenen Analysen müssen diese Einschränkungen berücksichtigt werden.