765 Patienten in verschiedenen Arztpraxen und Kliniken (Ambulanzen und Stationen) zweier deutscher Städte erhielten ein Informationsblatt zu Interessenkonflikten und einen Fragebogen mit 19 Fragen. 80% (n = 612) der Fragebögen wurden anonym ausgefüllt abgegeben.
65% der Patienten waren keine möglichen Interessenkonflikte ihres Arztes bekannt. 74% wünschten sich Informationen darüber, ob ihr Arzt durch Interaktionen mit pharmazeutischen Unternehmern finanzielle oder andere Vorteile erhalten hat. 71% äußerten, mehr Vertrauen in die Entscheidungen ihres Arztes zu haben, wenn er ihnen seine Interessenkonflikte offenlegt, und 74% wünschten sich eine Offenlegung durch mündliche Informationen während des Arztbesuches. 40% würden einen Arzt bevorzugen, der keine Vorteile der Pharmaindustrie annimmt. Der Wunsch nach Offenlegung war prävalenter unter Patienten, die die Meinung teilten, dass Ärzte durch Vorteilsannahme beeinflusst werden (OR 4,95; 95%-KI 3,33 – 7,35). Auf der anderen Seite hielten 35% der Patienten es nicht für erforderlich, dass Ihr Arzt Ihnen seine Interessenkonflikte offenlegt, da sie ihm in jedem Fall vertrauen.
Die Mehrheit der Patienten, aber nicht alle Patienten, wünschen sich, über Interessenkonflikte ihrer behandelnden Ärzte informiert zu werden. In welcher Form dies am besten geschehen soll, muss in weiteren Studien untersucht werden.