Informationsgehalt von Medikationsplänen vor dem Hintergrund der Einführung des einheitlichen patientenbezogenen Medikationsplans
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文摘
Polypharmazie und komplexe Arzneimittelregime sind eine große Herausforderung bei der Betreuung von Patienten. Schriftliche Informationen in Form eines Medikationsplans sind eine der Hauptkomponenten in diesem Zusammenhang. Um diese Informationen sicher und einheitlich zu transportieren, bietet sich der einheitliche patientenbezogene Medikationsplan an. Es fehlen jedoch Erkenntnisse, auf welchen bestehenden Strukturen diese Vorgabe aufbauen kann und was bereits in der Praxis umgesetzt wird. Auch ist nicht geklärt, in welchen Abständen generell dieser Plan aktualisiert werden soll.

Methoden

Bei dieser Querschnittsstudie wurde im Rahmen einer Medikationsüberprüfung, die eine Brown-Bag-Analyse beinhaltet, die aktuelle Medikation von 500 Patienten kontrolliert und mit einer vorhandenen Medikationsliste abgeglichen. Dabei wurde erfasst, welche Kategorien des einheitlichen patientenbezogenen Medikationsplans bereits auf diesen Listen angegeben waren und wie alt diese Listen waren. Das Alter und die Häufigkeit der Angaben in den entsprechenden Kategorien wurden dann mit der Anzahl der Abweichungen verglichen. Zusätzlich wurde getrennt nach verschiedenen Autoren ausgewertet.

Ergebnisse

Keiner der 399 Medikationslisten enthielt für alle Arzneimittel Informationen in den einzelnen Kategorien der bundeseinheitlichen Vorgabe. Der Fertigarzneimittelname war nur bei 33,8% für alle Arzneimittel angegeben, von denen 41% nicht mit dem tatsächlich verwendeten Arzneimittel übereinstimmten. Zudem wurden Fertigarzneimittelnamen häufig gemischt mit der Wirkstoffbezeichnung aufgelistet. Dosierungen fehlten bei 34,6% der Arzneimittel sowie bei 80,2% die Arzneiform, bei 95,2% die Indikation und bei 96,7% Einnahmehinweise. Die Anzahl der Angaben auf den Plänen unterschied sich deutlich nach den Autoren. Das Alter der Pläne lag im Durchschnitt bei 4,5 Monaten [Range 0–12 Monate]. Nach 2 Monaten stieg die Anzahl der Abweichungen um 50% an, statistische Signifikanz wurde nach 4,5 Monaten erreicht (p = 0,039).

Fazit

Die Vorgaben des einheitlichen patientenbezogenen Medikationsplans finden bislang in der Praxis noch keine Verwendung. Relevante Informationen, wie die korrekten Fertigarzneimittelnamen, Dosierungen und Einnahmehinweise fehlen in nicht unerheblichem Umfang - ebenso wie AMTS-relevante Hinweise auf die Arzneiform und Indikationen. Sinnvoll zur Implementierung des Medikationsplans und zur vollständigen und korrekten Ausführung, ist eine interprofessionelle Zusammenarbeit von Arztpraxis und Apotheke unter Einbeziehung des Patienten. Nur so kann der Plan seinen Zweck zur Stärkung der Patientensicherheit sinnvoll erfüllen. Aktualisiert werden sollten die Pläne sinnvollerweise bei jeder Änderung, aber generell alle drei Monate bzw. einmal im Quartal.

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