Die Untersuchung wurde als online-Umfrage zu sozio-biographischen Merkmalen und zu subjektiven Einschätzungen bzgl. den Bedingungen, Stellenwert, Karrierewegen sowie Reformwünschen der Habilitation durchgeführt.
Die Umfrageteilnehmer schätzten den Stellenwert der Habilitation mit 71,3 % als überwiegend hoch ein. In der medizinischen Auffassung der Humboldt-Trias (Forschung, Lehre, Krankenversorgung) wurden Forschung (94,3 %) und Lehre (89,7 %) als wichtigste Habilitationsvoraussetzungen bewertet. Auf die Frage der Motivation wurde daher auch von 91,0 % die Freude an der Forschung, mit 78,2 % die Freude an der Lehre und mit 65,5 % die besseren beruflichen Zukunftschancen angegeben. Eine Gleichstellung der Habilitation mit einem Ph.D. wird von den Befragten klar abgelehnt (58,6 %). Eine Abschaffung der Habilitation steht mehrheitlich außer Frage, jedoch bestehen klare Wünsche zur Reform, welche vorzugsweise interne Hürden wie die Abhängigkeit von Ordinarien und mehr Transparenz im Verfahren, aber auch die Forderung einer bundeseinheitlichen Habilitationsordnung betreffen.
Die medizinische Habilitation hat trotz kontroverser Diskussionen nach Ansicht der Habilitationskommissionen noch immer ihre Bedeutung und wird trotz einiger Kritikpunkte als zeitgemäß eingestuft. Es bestehen jedoch klare Hinweise zur Reform, welche sowohl lokaler, nationaler und internationaler Erneuerungen bedürfen, um eine Chancengleichheit der Kandidaten herzustellen und damit entsprechende Karriereoptionen zu eröffnen.