Bei 30 prospektiv erfassten Patienten mit Rezidivinstabilität nach VKB-Rekonstruktion erfolgte eine Diagnostik mit Anamnese, klinischer Untersuchung mittels Lachman, pivot shift und Losee Test und nach Kriterien des IKDC. Gehaltene hintere Aufnahmen zum Ausschluss einer hinteren Instabilität (TELOS-System) wurden mittels radiologischer Diagnostik angefertigt. Zur Beurteilung der femoralen und tibialen Tunnellokalisation und einer möglichen Tunnelweitung erfolgte eine CT-Diagnostik in coronarer, sagittaler und frontaler Schnittführung sowie 3-D-Rekonstruktion.
In die Studie konnten 30 Patienten eingeschlossen werden, bei denen ein VKB- Transplantat versagt hatte (13×Patellarsehnen- und 17×Kniebeugesehnen). Konventinelle CT- Darstellung zeigte bei 12 Patienten signifikante Tunnelweitung (7 Pat tibial, 3 Pat femoral, 2 Pat femoral und tibial), die zu einem zweizeitigen Therapieregime führte. Bei 18 Patienten konnte eine einzeitige Revision erfolgen. Die 3-D-Darstellung zeigte in 14 Patienten eine steile femorale Tunnelposition außerhalb des anatomischen VKB-Ursprunges mit dem tibialen Tunnel im posterolateralen Insertionsgebiet. Bei vier Patienten konnte nach 3-D-CT-Rekonstruktion eine einzeitige Revision unter Nutzung der vorherigen Tunnel geplant werden.
Eine Analyse der Tunnelpositionierung und einer möglichen Tunnelweitung sind wichtige Bestandteile in der präoperativen Planung bei VKB-Revisionen. Die Ergebnisse dieser Untersuchung zeigen, dass eine dreidimensionale CT-Darstellung der femoralen und tibialen Tunnel eine exakte Beurteilung der Tunnelpositionierung ermöglicht. Dadurch kann das operative Prozedere zuverlässig geplant werden und eine Aufklärung des Patienten über ein ein- oder zweizeitiges Vorgehen erfolgen.