文摘
Der 1825 durch Jean Baptiste Sarlandière publizierte „Traité inédit de l‘acupuncture et du Moxa chez les Japonais“ war die zweite in Europa verbreitete Übersetzung eines japanischen Textes zur Akupunktur und Moxa. Nach Auffassung der Zeitgenossen und späterer Generationen spiegelt er die gemeinsame Tradition der Japaner und Chinesen wider. Bei genauerem Blick jedoch erweist er sich als eine aus chinesisch-koreanischen Quellen gespeiste eklektische Schrift, die ihre Form in einer Zeit des Umbruchs gewann, als sich die sogenannte traditionelle japanische Medizin vom chinesischen Vorbild emanzipierte und sogar westliche Elemente aufgriff. Die Entstehungs- und Tradierungsgeschichte dieses Textes demonstriert zum einen die Vielschichtigkeit und die Dynamik der medizinischen Entwicklung Japans und zugleich die Probleme ihrer Rezeption in Europa.