Aktiv in Forschung und Lehre in der Weiterbildung Allgemeinmedizin - Perspektiven der nachrückenden Ärztegeneration
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文摘
Die letzten Jahre sind geprägt durch eine zunehmende universitäre Verankerung der Allgemeinmedizin in Deutschland. Hierdurch steigt auch der Bedarf an wissenschaftlich und medizindidaktisch qualifiziertem Nachwuchs. Bisher ist wenig bekannt über das Interesse von Ärzten in Weiterbildung (ÄiW) und jungen Fachärzten für Allgemeinmedizin (FÄ für AM), in Forschung und Lehre aktiv zu sein bzw. sich in diesem Bereich weiter zu qualifizieren.FragestellungDie vorliegende Querschnittsstudie untersuchte, ob bei ÄiW und FÄ für AM 1. Interesse an einer Tätigkeit in Forschung und Lehre in der Weiterbildung besteht, 2. welche Faktoren motivierend bzw. hemmend auf das Interesse an einer solchen Tätigkeit in der Weiterbildung wirken und 3. welche Rolle den Einrichtungen der akademischen Allgemeinmedizin zugeschrieben wird.MethodenEs wurde eine webbasierte Querschnittsstudie innerhalb der Verbundweiterbildungplus sowie der Jungen Allgemeinmedizin Deutschland durchgeführt. Die Auswertung erfolgte mittels deskriptiver Statistik inklusive Subgruppenanalyse bezogen auf das Interesse an Forschung und Lehre in der Weiterbildung (Interesse vs. kein Interesse) sowie dem Stand der Weiterbildung (ÄiW vs. FÄ für AM).ErgebnisseEs beteiligten sich 148 ÄiW und FÄ für AM an der Umfrage, davon waren 76% (n=109) ÄiW. Interesse an einer Tätigkeit in Forschung und Lehre hatten 55% (n=78). Motivierende Faktoren für eine Tätigkeit in Forschung und Lehre waren (MW 5-stufige Likert-Skala ± SD): Vereinbarkeit von Praxis, Forschung und Lehre bzw. Familie und Beruf (4,4±0,8 bzw. 4,7±0,6) sowie persönlicher Kompetenzgewinn (4,6±0,6). Die Rolle der akademischen allgemeinmedizinischen Einrichtungen wurde in der Ausbildung von Studierenden (4,6±0,6), der Weiterbildung (4,5±0,7) und der Forschung (4,5±0,7) gesehen. ÄiW und FÄ für AM unterschieden sich in der Bewertung der Bedeutung des Erlernens wissenschaftlicher Fähigkeiten in der Weiterbildung (3,7±1,0 vs. 4,1±0,8; p=0,027) und im Wunsch nach Vereinbarkeit von Familie und Beruf (4,8±0,5 vs. 4,3±0,9, p=0,016). Hauptunterschiede zwischen Teilnehmern mit bzw. ohne Interesse an einer Tätigkeit in Forschung und Lehre waren: Wunsch nach wissenschaftlicher Ausbildung in der Weiterbildung in Form von Seminaren (3,7±1,1 vs. 2,8±1,1, p<0,001), späteres Interesse an Tätigkeit in einer Forschungspraxis (3,8±1,2 vs. 2,5±1,2, p<0,001) und als Lehrarzt (4,3±0,9 vs. 3,9±1,1, p=0,04).DiskussionDer überwiegende Teil der befragten ÄiW und FÄ für AM kann sich eine Tätigkeit in Forschung und Lehre vorstellen. Interessierten sollte durch eine entsprechend strukturierte Weiterbildung die Möglichkeit der Kombination einer Tätigkeit in Forschung und Lehre mit der klinischen Weiterbildung gegeben werden. Hierzu bedarf es der Etablierung zielgerichteter Programme im Sinne eines “clinician scientist” mit entsprechenden Rahmenbedingungen u.a. in puncto Anerkennung der Weiterbildung und Bezahlung. Auf diese Weise kann das bestehende Potential genutzt werden, um Nachwuchs im Fach Allgemeinmedizin auch für Aspekte der Lehre und Forschung zu begeistern und auszubilden.

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