Das Promotionskolleg wurde in mehreren, aufeinander aufbauenden Schritten konzipiert: Zunächst wurde in den Jahren 2009 bis 2010 eine Pilotierungsstudie mit elf Promovierenden des Instituts für Allgemeinmedizin am Fachbereich Medizin durchgeführt. Diese schätzten darin die subjektiv empfundene Relevanz und den eigenen Kenntnisstand von 15 Themen des wissenschaftlichen Arbeitens ein, um vorläufig einen Unterstützungsbedarf identifizieren zu können. Im nächsten Schritt wurde zur fachbereichsweiten Etablierung eine interdisziplinäre Expertenrunde einbezogen und nach der Implementierung wird kontinuierlich eine Bedarfsanalyse mittels Fragegebogen durchgeführt, welche die Vorkenntnisse und Wünsche der Promovierenden hinsichtlich ihrer Promotion erfasst. Parallel wurden mehrmals systematische Recherchen zu Unterstützungsangeboten an anderen medizinischen Fachbereichen deutschlandweit durchgeführt.
Aufgrund der Pilotierungsstudie, der Rechercheergebnisse und der Diskussionen in der Expertenrunde wurde festgestellt, dass folgende Themen besonders relevant sind: Grundlagen guter wissenschaftlicher Praxis, Literaturrecherche, Literaturverwaltung, Gliederung und Aufbau einer Dissertation, Formatierung mit Word, Klinische Epidemiologie sowie Datenmanagement.
Ein gezielter, stufenweiser Entwicklungsprozess hat die Konzeption eines eng an den Vorkenntnissen und Interessen der Promovierenden orientierten Konzeptes im Fach Medizin ermöglicht. In einem zweiten Beitrag (Paulitsch et al., 2016) werden die Etablierung und Evaluationsergebnisse des Frankfurter Promotionskollegs dargestellt.