- 作者：Bernhard Langer ; langer@hs-nb.de" class="auth_mail" title="E-mail the corresponding author ; Elisa Bull ; Tina Burgsthaler ; Julia Glawe ; Monique Schwobeda ; Karen Simon
- 关键词：Nicht-verschreibungspflichtige Arzneimittel ; Apotheken ; Akuter Durchfall ; Beratungsqualitä ; t ; Testkauf ; &bdquo ; Simulated Patient&ldquo ; -Methode
- 刊名：Zeitschrift für Evidenz, Fortbildung und Qualität im Gesundheitswesen
- 出版年：2016
- 出版时间：2016
- 年：2016
- 卷：112
- 期：Complete
- 页码：19-26
- 全文大小：273 K
Methodik
Die „Simulated Patient“-Methode wurde in allen 21 öffentlichen Apotheken einer nordostdeutschen Stadt mit etwa 63.000 Einwohnern angewendet. Vier Szenarien zur Selbstmedikation bei akutem Durchfall wurden entwickelt und in allen Apotheken (insgesamt 84 Besuche) eingesetzt. Zwei Szenarien betrafen medikamentenbasierte Nachfragen direkt nach dem Wirkstoff Loperamid: Szenario 1: Eine 74 Jahre alte Großmutter mit Diabetes und Bluthochdruck und Szenario 3: ein 30-jähriger Lebenspartner ohne Grunderkrankung. Szenario 2 und 4 waren symptombasierte Nachfragen nach einem Medikament gegen akuten Durchfall: Szenario 2: eine 74-jährige Großmutter mit Diabetes und Bluthochdruck und Szenario 4: ein 30-jähriger Lebenspartner ohne Grunderkrankung. Der Beurteilungsbogen umfasst 9, ausschließlich objektive Items, die sich auf die pharmakologische Beratung beziehen, um eine subjektive Bewertung und damit Beurteilungsspielräume durch die Testkäufer (bspw. zur Freundlichkeit des Kundenkontakts) zu vermeiden. Die Testkäufe wurden von fünf ungeschulten, weiblichen Masterstudierenden verdeckt durchgeführt. Nach Auswertung der Datenerhebung erhielt jede Apotheke ein individuelles Performance-Feedback, um eine Verhaltensänderung zu bewirken und die Beratungsqualität zu steigern.
Ergebnisse
Insgesamt war die Beratungsqualität eher schlecht (277 von insgesamt möglichen 756 Punkten). Am häufigsten wurde zur Dosierung beraten (86,9%), am seltensten zu Nebenwirkungen (3,6%). Darüber hinaus unterscheidet sich die Beratungsqualität sehr stark zwischen den Apotheken (minimal 4 Punkte und maximal 20 Punkten von insgesamt möglichen 36 Punkten). Zu symptombasierten Nachfragen wurde signifikant besser (95 und 85 von insgesamt möglichen 189 Punkten) als zu medikamentenbasierten Nachfragen beraten (42 und 55 von insgesamt möglichen 189 Punkten). Die symptombasierten Nachfragen hatten eine signifikant bessere Beratungsqualität für eine ältere Frau mit diversen Grunderkrankungen als für einen jüngeren Mann ohne Grunderkrankung, wohingegen die medikamentenbasierten Nachfragen diesen Unterschied nicht aufwiesen.