文摘
Die proximale Bizepssehne ist biomechanisch für Überkopfsportler von zentraler Bedeutung. Therapiekonzepte sollten die Funktion der langen Bizepssehne wiederherstellen, um eine erfolgreiche Rückkehr in den Sport zu unterstützen.Die unkritische Übernahme von üblichen Therapiekonzepten mit z.B. einer Tenolyse auch bei Hochleistungssportlern soll zur Diskussion gestellt werden, gefährdet diese möglicherweise die sportliche Karriere der Betroffenen.Die Bizepssehne ist ein wichtiger Stabilisator für das Glenohumeralgelenk. Ein kraftvoller und zielgenauer Wurf bei Überkopfsportarten ist mit einer ungestörten Funktion der langen Bizepssehne und einer physiologischen labralen Gelenkführung verknüpft. Infolge von Unfallgeschehen, mehr aber als Ergebnis sportimmanenter Mikrotraumen, werden Strukturstörungen der langen Bizepssehne und des Bizepssehnenankers beobachtet. Die Kombination aus pathologisch veränderter langer Bizepssehne und einer Pathologie des Labrums führt zu einer Instabilität des Glenohumeralgelenkes. Diese Gelenkinstabilität fordert ihrerseits noch intensiver die stabilisierende Funktion der langen Bizepssehne (LBS) ein. Sich selber unterhaltende pathologische Prozesse, getriggert über die sportspezifische Belastung, können in eine schmerzhafte Funktionsstörung der Schulter münden.SchlussfolgerungAlle Therapiekonzepte für junge Überkopfsportler in den Sportarten Handball, Volleyball, Tennis aber auch Baseball und Schwimmen sollten die Wiederherstellung der funktionellen Integrität der Bizepssehne und seiner glenoidalen Verankerung anstreben. Eine isolierte Tenolyse oder eine Tenodese an unphysiologischer Stelle widerspricht der ursprünglichen Biomechanik, es scheint die funktionellen Abläufe zu verändern.