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Die Ausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflege schließt mit einer schriftlichen, mündlichen und praktischen Prüfung ab. Im Land Berlin wird die schriftliche Prüfung mittels einem einheitlichen zentralen Prüfverfahren durchgeführt. Die mündlichen und praktischen Abschlussprüfungen hingegen werden nicht standardisiert in den jeweiligen Ausbildungseinrichtungen entwickelt und durchgeführt (dezentrale Verortung). Dieses Vorgehen kann die Vergleichbarkeit der Abschlüsse erheblich einschränken. Da derzeit keine systematische Statistik der erbrachten Prüfungsleistungen existiert, war das Ziel dieser Studie, die Ergebnisse der dezentral gestellten mündlichen und praktischen Prüfungen mit denen der zentral gestellten schriftlichen Prüfungen in verschiedenen Ausbildungseinrichtungen - unter besonderer Berücksichtigung unterschiedlicher Ausbildungskonzepte - zu vergleichen.MethodeIm Rahmen einer Sekundärdatenanalyse wurden die Abschlussnoten der mündlichen, schriftlichen sowie praktischen Prüfungen aller 4342 Auszubildenden aus den Jahren 2008-2013 von allen 16 Berliner Ausbildungseinrichtungen des Bereiches Gesundheits- und Krankenpflege miteinander verglichen.ErgebnisseVon allen absolvierten Prüfungen lag der Mittelwert (die Standardabweichung) der schriftlichen Prüfungen bei 2,9 (0,7), der mündlichen bei 2,6 (1,1) und der praktischen Prüfungen bei 2,2 (1,0). Während der Notentrend bei den einzelnen Prüfungsarten über den gesamten Zeitraum weitgehend stabil blieb, erhöhte sich der Anteil an nicht bestandenen Prüfungen über die Jahre in statistisch signifikanter Weise von 2008 (7,9%) bis 2013 (12,0%). Die Differenz der Noten zwischen den zentral und dezentral verorteten Abschlussprüfungen variierte in Ausbildungseinrichtungen mit traditionellem Ausbildungskonzept zwischen 0,1 und 0,9 Notenpunkten (generalistisch: -0,1 und 0,3; akademisch: -0,1 und 0)SchlussfolgerungInsbesondere bei den traditionell ausbildenden Einrichtungen zeigten sich große Leistungsunterschiede zwischen den zentralen und dezentralen Prüfungsteilen. Aus diesem Grund sollten Verfahren entwickelt werden, die in der Lage sind, die potentiell heterogenen Anforderungen und Bewertungen der praktischen und mündlichen Prüfungen zu standardisieren, um eine bessere Vergleichbarkeit der Abschlüsse in der Gesundheits- und Krankenpflege zu gewährleisten.