文摘
Mit zunehmendem Alter steigt für den terminal niereninsuffizienten Patienten das Risiko, an der Dialyse zu sterben. Im Rahmen des Eurotransplant-Senior-Programm (ESP) werden Nieren alter Spender (>64 Jahre) an alte Empfänger (>64 Jahre) transplantiert. Regionale Allokation, unabhängig vom Grad der Gewebeübereinstimmung (HLA matching) zwischen Spender und Empfänger und dadurch kurze Transportzeit minimieren die nichtimmunologische Schädigung der empfindlichen alten Nieren und garantieren eine gute Transplantatfunktion. Die ersten 5 Jahre zeigen, dass dieses Programm erfolgreich ist. Alte Spender werden vermehrt utilisiert und damit die alten Patienten auf der Warteliste vermehrt transplantiert. Diese guten Ergebnisse sind nur durch eine engmaschige Evaluation und Nachsorge erreichbar. Ist dies gewährleistet, so ist die Nierentransplantation im erhöhten Lebensalter—auch mit alten Spenderorganen—besser als die Langzeitdialyse. Die HLA-Übereinstimmung sollte jedoch bei der Allokation im ESP in Zukunft stärker berücksichtigt werden, um die Zahl an Abstoßungsreaktionen zu vermindern.