Zusammenfassung Verkalkungen von Gichttophi sind zwar ein bekanntes Ereignis, dennoch fehlen detaillierte Untersuchungsbefunde zur Zusammensetzung dieser sekundären Kalksalzablagerungen. Es sollte deshalb licht- und rasterelektronenmikroskopisch sowie röntgenmikroanalytisch die Natur solcher Verkalkungen geklärt werden. In ungefärbten Schnittpräparaten verkalkter Gichttophi herrschten die negativ doppelbrechenden Nadeln des Natriumurats vor, nach Inkubation in destilliertem Wasser waren sie verschwunden und lediglich plumpe unterschiedlich große positiv doppelbrechende Kristalle zurückgeblieben; ein gleichartiges Ergebnis wurde rasterelektronenmikroskopisch erhalten. Röntgenmikroanalytisch ließen hohe Zählraten für Kalzium und Phosphor auf die Anwesenheit von Kalziumpyrophosphat-Dihydrat schließen. Das Auftreten von Kalziumpyrophosphatkristallen in Gichttophi und auch Fadengranulomen lässt die Schlussfolgerung zu, dass diese Kristalle nicht nur in artikulären Geweben im engeren Sinne oder verschiedenen Knorpelarten auftreten. Der biochemische Mechanismus, der zur Kristallbildung führt, bleibt zwar unbekannt, es darf aber vermutet werden, dass die Verkalkung Folge einer vorausgegangenen Bindegewebsschädigung ist.