文摘
Die verstärkte Nutzung von Internet-Gesundheitsportalen zur Informationssuche über die eigene Krankheit und zum Erfahrungsaustausch mit anderen Betroffenen kann zu einem besser informierten, mündigen Patienten führen und eine neue Art der Arzt-Patienten-Beziehung begünstigen. Vor allem bei eingreifenden und chronischen Erkrankungen wie Krebs, HIV-Infektion, Essstörungen und Depression sind Patienten für begleitende Unterstützung durch Informationsseiten und Kommunikation in Foren, Mailinglisten und Chats dankbar. Internetbenutzer mit Essstörungen gaben in einem Onlinefragebogen an, sie fühlten sich von ihren Peers verstanden und würden durch die Nutzung des Onlinemediums nachhaltig zur Therapie ermutigt.Statt um ihren Wissensvorsprung zu bangen, können Ärzte durch aktive Mitgestaltung geeigneter Onlinemedien die Chancen des Internets für eine patientenzentrierte, professionell begleitete Therapie, Verbesserung der Compliance, erleichterte Nachsorge und örtlich flexible Versorgung ihrer Patienten nutzen. Die Evaluation solcher internetgestützter Behandlungsangebote ist aber in jedem Fall erforderlich.