Zusammenfassung Die epidemiologische, retrospektive Follow-up-Mortalitätsstudie basiert auf dem Datenmaterial des Zentrums der Rechtsmedizin des Klinikums der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität in Frankfurt. Über einen Zeitraum von 21 Jahren (1972-1992) wurden unter ca. 21 000 forensischen Obduktionen 39 Fälle (0,29%) mit einer natürlichen Todesursache im Zusammenhang mit sexuellen Handlungen dokumentiert. Bis auf zwei Frauen waren ausschließlich Männer betroffen, deren Altersdurchschnitt 61,3 Jahre betrug. Die häufigsten Todesursachen waren Myokardinfarkte (n=21/53,8%), von denen 3 zu einer Herzbeuteltamponade bei Myomalazie führten. 12 Verstorbene wiesen anamnestisch einen Myokardinfarkt auf. Die meisten Todesfälle ereigneten sich beim oder nach dem Geschlechtsverkehr oder der manuellen Stimulation. In den meisten Fällen trat der plötzliche Tod bei der Kohabitation ,mit einer Prostituierten ein. Als jährliche Inzidenz für den plötzlichen kardiovaskulären Tod bei sexueller Betätigung errechnet sich ein Schätzwert von 0,2/100 000 für Männer. Bei Frauen ist das Risiko um den Faktor 12 geringer.